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Schlagwort-Archive: Architektur

Musikpavillon auf dem Schlossplatz in Stuttgart

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Neben dem Königsbau und den beiden Springbrunnen auf dem Stuttgarter Schlossplatz, entwarf Christian Friedrich von Leins wohl auch den kleinen Musik-Pavillon.

1871 wurd dieser Musik-Pavillon am südlichen Platzende errichtet. Er stand damit an der genau gegenüberliegenden Stelle, wo er heute steht. Als Musik-Pavillon wurde er denn auch die ganzen Jahre für die beliebten Sonntagskonzerte oder kleinere musikalische Darbietungen genutzt. Erst mit der Platzneugestaltung zur Bundesgartenschau 1977 wurde der Standort gewechselt.

Heute ist der gusseiserne Musik-Pavillon ein beliebtes Fotomotiv und eine Erweiterung für das angrenzende Café. Nach all den Jahren wird er aber auch immer wieder für kleine Musikveranstaltungen, ob offiziell oder inoffiziell, genutzt.

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Stadtarchiv Stuttgart

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Das Stuttgarter Stadtarchiv wurde 1928 eingerichtet. Bis zum 2. Weltkrieg war es zentral im Rathaus untergebracht. Während der letzten Tage des Weltkrieges wurde der Bestand getrennt und an unterschiedliche Orte in Sicherheit gebracht. Beide Orte wurden jedoch bombardiert, so dass Stuttgart den größten Teil des Archivs verlor.

In den 1970er Jahren, der Bestand wuchs, wurde das Stadtarchiv auf unterschiedliche Standorte in der Stuttgarter Innstadt aufgeteilt; der Lesesaal befand sich in der Silberburgstraße, das Hauptmagazin in der Tübinger Straße. Ein konzentriertes Arbeiten war so viele Jahre nur mit Mühen möglich. Das Ende dieser Zersplitterung wurde im September 2008 eingeläutet, als man im Bellingweg 21 mit dem Umbau des alten, v-förmigen Kontor- und Lagergebäudes zu einem zentralen Stadtarchiv begann.

Das Hauptgebäude stand unter Denkmalschutz und so wurden dort der Lesesaal und Büros untergerbracht. Das Hauptmagazin fand im gegenüberliegenden Gebäudearm ein neues Zuhause, weil man hier die Tragkonstruktion verstärken durfte. Für die konstante Klimatisierung wurde eine gasbetriebene Absorptionswärmepumpe mit einem 400 m³ fassenden Wasserbehälter in den Innenhof eingelassen. Hier wird beim Heizen dem Wasser Wärme entzogen und ein riesiger Eisblock erzeugt.

Im Januar 2011 wurde dann das neue Stadtarchiv eröffent und bietet seit dem einen zentralen Ort in Stuttgart Bad Cannstatt, für alle, die sich für die Stuttgarter Geschichte interessieren.

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Landtag von Baden-Württemberg

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Seit 1961 steht zwischen Neuem Schloss und Großem Haus (Oper) in Stuttgart der dreigeschossigeLandtagsbau der Architekten Viertel, Linde und Heinle. Der verglaste, 54m x 54m quadratische Stahlskelettbau, der im Erdgeschoss etwas zurückgesetzt ist, lässt die Bürger zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Landtag sehen – ein durch und durch demokratischer Ansatz seiner Zeit.

Zuvor stand im 20. Jahrhundert an dieser Stelle jedoch das Interimstheater, das nach dem Brand des Hoftheaters (1902), schnell neben dem Gartenflügel der Carlsakademie errichtet wurde. Als 1912 das Große und Kleine Haus nach den Plänen von Max Littmann fertig gestellt waren, wurde dieses Interrimstheater nicht mehr benötigt und abgerissen.

In der Zeit bis 1925 blieb dieses Gelände ungenutzt und wurde dann mit einem ebenerdigen Ausstellungslokal mit grüner Innenhof-Fläche zum angrenzenden Rosengarten überbaut. Die städtebauliche Klammer aus diesem Ausstellungslokal, dem Rosengarten (heute zeugen davon nur noch die quadratischen Rosenbeete neben dem Neuen Schloss) und das Gelände des Württembergischen Kunstvereins, war bis zum 2. Weltkrieg ein kräftiger Anfang für die Oberen Schlossgartenanlagen.

Der Landtag, der bis in die frühen 30er Jahre im Bereich zwischen Kronprinzstraße, Kienestraße und Calwer Straße tagte(Hinweis: Gedenktafel neben dem Eingang zum dm-Markt beachten), musste nach dem Krieg aus der stark zerbommten Innenstadt in einen alten Theatersaal in die Heusteigstraße 45 in Stuttgart umziehen. Diesen kann man auch heute noch zu bestimmten Veranstaltungen besuchen.

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Bauwich in Stuttgart

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Mit dem Ortsbaustatut aus dem Jahre 1874 erhielt der Stuttgarter Westen seine ganz typische städtebauliche Ausprägung: quadratisches Straßenraster, Straßenhierarchien, Blockrandbebauung, Straßenfrontlänge, Geschosshöhe und Bauwich (Abstandsfläche zwischen den Häusern).

Neben den opulent ausgeführten Schmuckfassaden hat sich der Bauwich bis heute gehalten. Manche strickte Trennung an der Grundstücksgrenze ist schon bizarr und man würde denken, dass hier zugunsten einer großen Einfahrt für beide Grundstücke sich die Eigentümer geeinigt hätten. Aber nein, die Grenze wird eingehalten und mit Zäunen zum Nachbarn hin zementiert.

Die Tore zu den Grundstücken sind auf jeden Fall einen Spaziergang durch Stuttgart wert.

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Kneipe "Plalast der Republik" in Stuttgart

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1926 wurde an der Ecke Friedrichstraße, Lautenschlagerstraße, Bolzstraße eine unterirdische Bedürfnisanstalt gebaut. Auf dem baumlosen Straßenniveau sah man davon nur einen achteckigen kleinen Pavillion mit acht Specksteinsäulen und einem flachen Blechdach.

Das Städtische Bauamt war seinerzeit stolz darauf das veranschlagte Budget um 2.200 Reichsmark unterboten zu haben. Es gab nämlich die Kritik, dass Privatarchitekten billiger bauen könnten als die Stadt.

Dieser Pavillon überstand den Krieg, wurde später auch als Kiosk benutzt und beherbergt heute die Szene-Kneipe „Palast der Republik“. Nicht um sonst hat diese Kneipe diesen Namen, denn man kann dort wirklich das Volk und coole Typen treffen. Im Sommer bietet der Palast viel Platz im Außenbereich, jedoch muss man sich im Winter den engen Platz an der Theke fast erkämpfen. Lohnen tut sich dies aber auf jeden Fall.

Der Palast ist der Ort in Stuttgart, wo man die Leute trifft, die man auch treffen will. 😉

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Hauptbahnhof Stuttgart

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In dieser Woche hat die Deutsche Bahn AG mit den Abrissarbeiten am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs begonnen. Diese Bauarbeiten würden im Zuge des Projektes Stuttgart 21 noch den Nord- und Südflügel des unter Denkmalschutz stehenden Hauptbahnhofes abreißen, zudem 280 uralte Bäume im Schlossgarten fällen und eine riesige Bahnhofswanne (100 Meter lang, 40 Meter breit) ausheben, um den neuen Bahnhof unter die Erde zu bringen.

Der Aufschrei, der seit diesem Tag durch die Stuttgarter Bürgerschaft geht ist unüberhörbar!
Ich war am Abend des Abrissbeginns am Alten Schloss und der Kundgebung am Bahnhof und habe ein paar Stimmungen eingefangen.

Von außen betrachtet mag dieser Widerstand spät oder zu spät aufwallen, aber von innen gesehen hat es diesen schon immer gegeben, nur nicht so ausführlich und mediengerecht von der Presse aufbereitet. Die Stimmung bei den Veranstaltungen ist immer friedlich, ernst, kreativ und bestimmt.
Ein recht guter Artikel über die Hintergründe und Stimmung des Widerstandes gegen Stuttgart 21 ist in der Berliner Zeitungnachzulesen.

Übrigens: die Stimme, die man zwischen den „Schuster raus!“-Rufen am Alten Schloss hört, ist tatsächlich eben dieser, wie er gerade das Weindorf eröffnet. Die ganze Rede des OB Dr. Wolfgang Schusters auf der anderen Seite der Tore des Alten Schlosses kann man bei youtube sich anhören und ansehen.

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Das La Fenice am alten Postplatz in Stuttgart

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Die alte Hauptpost befand sich in Stuttgart von Mitte des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts am Alten Postplatz. Leider gibt es weder das Haus noch den Platz im aktuellen Stuttgarter Straßenbild. An ihre Stelle wurde in den 1990er Jahren der Treffpunkt Rotebühlplatz, Sitz der Volkshochschule Stuttgart, gebaut.

Der Alte Postplatz war Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts der Platz, an dem die Postkutschen mit der Post und den Reisenden ankamen – ein regelrechter hotspot für Güter und Nachrichten in Stuttgart. Daher hatten sich um den Platz herum auch einige Gasthäuser und Wirtschaften angesiedelt. Das Hôtel de Russie oder Russische Hof, war die bevorzugte Herberge der russischen Gäste, die ihre königliche Verwandtschaft in Stuttgart besuchte und stand direkt neben dem Gebäude der Hauptpost.

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SI-Centrum in Stuttgart-Möhringen

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Mitte der 1990er Jahre wurde von der Stella AG in Stuttgart-Möhringen um das bestehende Hotel Stuttgart International das SI-Centrum mit Musicaltheater, Einkaufsbereich, Hotels und Wellness-Oase gebaut. Das erste Musical Miss Saigon war das am längsten gespielte hier in Stuttgart.

Kurz nach der Eröffnung und dem großen Erfolg wurde dann das zweite Theater auf der anderen Straßenseite gebaut. Diese beiden Komplexe sind seitdem unterirdisch miteinander verbunden.

Nach einer turbulenten Phase um die Jahrtausendwende hat die Stage Entertainment den Betrieb mit vielen erfolgreichen Musicals wieder attraktiv gemacht.

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Friedrichsbau-Varieté in Stuttgart

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Das Friedrichsbau Theater in Stuttgart kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Seit 1898 wurden an nahezu der gleichen Stelle Kabarett und Varieté aufgeführt. Internationale Größen wie Josephine Baker, Charlie Rivel oder der Clown Grock traten hier auf und bescherten Stuttgart einen unvergleichlichen Ruf.

Am Ende des 2. Weltkrieges zerstört, wurde es in den 50er Jahren abgerissen und erst 1994 im Zuge des Neubaus der L-Bank wieder eingerichtet. Seitdem erfreut sich das Friedrichsbau Varieté großer Beliebtheit.

Alte Bilder und Erinnerungen zum Friedrichsbau Theater kannst du auf „Von Zeit zu Zeit“ finden.

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Drei-Farben-Haus in Stuttgart

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Das Dreifarbenhaus am Bebenhäuser Hof 2 – 6 wurde am 17. Februar 1957 eröffnet. Vorausgegangen waren wilde Jahre, in denen in der Altstadt und um den Bahnhof herum zahlreiche Frauen ihre Dienste angeboten hatten. Weil dieser Zustand und die häufig stattfindenden Schlägereien der Zuhälter der Stadtverwaltung ein Dorn im Auge waren, wurde eine Baugenehmigung für ein Dirnenwohnheim erlassen.

Das Dreifarbenhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Rathaus. Die dreigeteilte Fassade im Bebenhäuser Hof ist im Stil der späten 50er Jahre ausgebildet und in den Farben Rot, Gelb und Blau gestrichen; daher auch der Name „Dreifrabenhaus“ oder „Maison Tricolore“.

Die 12 m2 großen Zimmer mit Waschbecken und Not-Klingelknopf werden von den 67 Mieterinnen individuell gestaltet. Und für das leibliche Wohl der Damen in den Arbeitspausen ist auch gesorgt: es gibt eine nicht öffentlich zugängliche Kantine. Na dann, Mahlzeit! 😉

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