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Archiv für den Monat September 2010

Gäubahn in Stuttgart

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Im Frühjahr 1873 beschloss Württemberg den Bau einer Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Freudenstadt. Der Oberbaurat Georg Morlock plante die technisch anspruchsvolle Strecke und schon im November des gleichen Jahres konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Am 2. September 1879 wurde die Strecke mit einer Sonderfahrt feierlich eröffnet. Die Strecke und die Reisezeit wurden schon damals erheblich verkürzt.

Eine zeitlang gab es eine Direktverbindung Stuttgart – Mailand mit den Cisalpino-Zügen, diese wurde aber vor ein paar Jahren bereits wieder eingestellt. Die Verbindung Stuttgart – Zürich besteht noch, ist aber aufgrund der geringen Frequenz und der Dauer kaum eine Alternative zu Auto oder Flugzeug.

Mit dem Bau von Stuttgart 21 soll die Gäubahnstrecke in Stuttgart abgerissen werden, da dann die Züge vom Hauptbahnhof über den Flughafen weiter Richtung Singen und Zürich geleitet werden.

Auf einer Veranstaltung des Interessenverbandes Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn in Tuttlingen diesen Jahres, hat Bahnchef Grube darauf gedrängt, möglichst schnell den Namen zu ändern, weil „Gäubahn“ die wahre Bedeutung verharmlose und die Überzeugungsarbeit in Berlin behindere.

Wie war das noch? Raider heißt jetzt Twix, gell. 😉

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Kneipe "Plalast der Republik" in Stuttgart

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1926 wurde an der Ecke Friedrichstraße, Lautenschlagerstraße, Bolzstraße eine unterirdische Bedürfnisanstalt gebaut. Auf dem baumlosen Straßenniveau sah man davon nur einen achteckigen kleinen Pavillion mit acht Specksteinsäulen und einem flachen Blechdach.

Das Städtische Bauamt war seinerzeit stolz darauf das veranschlagte Budget um 2.200 Reichsmark unterboten zu haben. Es gab nämlich die Kritik, dass Privatarchitekten billiger bauen könnten als die Stadt.

Dieser Pavillon überstand den Krieg, wurde später auch als Kiosk benutzt und beherbergt heute die Szene-Kneipe „Palast der Republik“. Nicht um sonst hat diese Kneipe diesen Namen, denn man kann dort wirklich das Volk und coole Typen treffen. Im Sommer bietet der Palast viel Platz im Außenbereich, jedoch muss man sich im Winter den engen Platz an der Theke fast erkämpfen. Lohnen tut sich dies aber auf jeden Fall.

Der Palast ist der Ort in Stuttgart, wo man die Leute trifft, die man auch treffen will. 😉

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Reste der König-Karls-Brücke in Plochingen

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Beim Wiederaufbau der Ende des 2. Weltkriegs teilzerstörten König-Karls-Brücke, entschied man sich die alte Brücke abzutragen und durch eine neue zu ersetzten. Reste dieser alten Brücke wurden 1946-1948 in Plochingen, etwa 20 Kilometer neckaraufwärts, neu aufgebaut.

Es wurden für den Brückenbau über den Neckar jedoch nur zwei Brückenfelder und die Hälfte der Brückenbreite benötigt.

Seit dem verbindet die Brücke Plochingen mit Wernau über die L1250. Natürlich ist sie nicht mehr so imposant, wie es das Original war – schon wegen der Breite und Länge – dennoch zeigt die Brücke auch heute noch die Ingenieurskunst des späten 19. Jahrhunderts.

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