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Archiv für den Monat August 2010

Hauptbahnhof Stuttgart

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In dieser Woche hat die Deutsche Bahn AG mit den Abrissarbeiten am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs begonnen. Diese Bauarbeiten würden im Zuge des Projektes Stuttgart 21 noch den Nord- und Südflügel des unter Denkmalschutz stehenden Hauptbahnhofes abreißen, zudem 280 uralte Bäume im Schlossgarten fällen und eine riesige Bahnhofswanne (100 Meter lang, 40 Meter breit) ausheben, um den neuen Bahnhof unter die Erde zu bringen.

Der Aufschrei, der seit diesem Tag durch die Stuttgarter Bürgerschaft geht ist unüberhörbar!
Ich war am Abend des Abrissbeginns am Alten Schloss und der Kundgebung am Bahnhof und habe ein paar Stimmungen eingefangen.

Von außen betrachtet mag dieser Widerstand spät oder zu spät aufwallen, aber von innen gesehen hat es diesen schon immer gegeben, nur nicht so ausführlich und mediengerecht von der Presse aufbereitet. Die Stimmung bei den Veranstaltungen ist immer friedlich, ernst, kreativ und bestimmt.
Ein recht guter Artikel über die Hintergründe und Stimmung des Widerstandes gegen Stuttgart 21 ist in der Berliner Zeitungnachzulesen.

Übrigens: die Stimme, die man zwischen den „Schuster raus!“-Rufen am Alten Schloss hört, ist tatsächlich eben dieser, wie er gerade das Weindorf eröffnet. Die ganze Rede des OB Dr. Wolfgang Schusters auf der anderen Seite der Tore des Alten Schlosses kann man bei youtube sich anhören und ansehen.

Wenn Du noch Fragen oder Anregungen hast, schreib‘ mir einfach eine E-Mail.

König-Karls-Brücke in Stuttgart

Anhören (17,7 MB, 18:20 Minuten)

Die König-Karls-Brücke wurde 1893 eingeweiht und ist seit dem die wichtigste Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen Stuttgart Berg und Bad Cannstatt. Sie war notwendig geworden, weil die alte Wilhelmsbrücke dem wachsenden Verkehr während der Industrialisierung nicht mehr gewachsen war.

Der Architekt Karl von Leibbrand entwarf eine breite Bogenbrücke aus Eisen und Steinpfeilern aus Buntsandstein und Granit. Zur Eröffnung der vielbeachteten Brücke am 27. September 1893, wurden jedoch nur Skulpturen aus Gips, Holz und Leinwand an den vier Pylonen aufgestellt, weil das Geld für Steinskulpturen ausgegangen war. Es dauerte bis ins frühe 20. Jahrhundert bis die vier endgültigen Skulpturen mit Spendengeldern aufgestellt waren.

In den letzen Kriegstagen des 2. Weltkriegs zerstörte die Wehrmacht einen Teil der König-Karls-Brücke, um den Alliierten den Übergang über den Neckar zu erschweren. Kurz nach Kriegsende wurde jedoch schon überlegt, wie man diese wichtige Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen rekonstruieren könnte. Man entschied sich für den Abriss der restlichen alten Brücke und für einen kompletten Neubau ab dem Jahr 1946.

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